Neueste Werkstoffkonzepte für mobile Energiespeicher

Presseinformation (Nr. XIX) - Fraunhofer IWS Dresden /

Aktivitäten auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien und der Batterieentwicklung sind Forschungs- und Entwicklungsgegenstand in vielen Forschungseinrichtungen und Unternehmen. Neueste Ergebnisse in diesem Bereich werden am 6. und 7. November 2013 zum Workshop „Lithium-Schwefel-Batterien“ im Fraunhofer IWS Dresden präsentiert. Bedeutende nationale und internationale Experten aus Industrie und Forschung kommen zusammen, um sich einen Überblick über den aktuellen Stand der Entwicklung und zukünftige Trends zu verschaffen.

Beschichtungsanlage für Elektroden im Rolle-zu-Rolle-Verfahren im Fraunhofer IWS
© Jürgen Jeibmann / Fraunhofer IWS Dresden
Beschichtungsanlage für Elektroden im Rolle-zu-Rolle-Verfahren im Fraunhofer IWS

Dr. Holger Althues, fachlicher Koordinator des Zentrums für Batterieentwicklung im Fraunhofer IWS Dresden und Projektleiter mehrerer Forschungsprojekte zu diesem Thema, stellt neueste Forschungsergebnisse vor: „Lithium-Schwefel-Batterien sind in meinen Augen die am meisten erfolgversprechende Innovation für die zukünftige Energiespeicherung. Sie haben eine 2-4fach höhere spezifische Energie als herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien.“ Er sieht weitere positive Aspekte darin, dass Schwefel als Rohstoff, gegenüber Kobalt-basierten Kathodenmaterialien, reichlich vorhanden, ungiftig und preiswert ist.

Die große Herausforderung liegt in der Verbesserung der Lebensdauer der Lithium-Schwefel-Batterien. Neue Materialien wie beispielsweise nanostrukturierte Kohlenstoff-Schwefel-Komposite, Festkörper-Elektrolyte sowie Silizium-Legierungs-Anoden versprechen eine drastische Erhöhung der Stabilität. Kürzlich haben die Fraunhofer IWS Forscher Lithium-Schwefel-Zellen entwickelt und getestet, die über mehr als 1300 Lade-/ Entladezyklen eine hohe Effizienz von annähernd 100 % aufwiesen. Die deutlich verbesserte Stabilität der Batteriezellen ist eindeutig auf die neue Zusammensetzung der Materialien zurückzuführen. Das Fraunhofer IWS kombiniert Kohlenstoff-Silizium-Verbund-Anoden mit porösen Kohlenstoff-Schwefel-Kathoden. Durch die hohe Schwefelausnutzung ermöglichen diese Nanokomposit-Kathoden eine spezifische Kapazität höher als 1400 Ah kg-1 (bezogen auf die Masse des Schwefels).