Einblicke in den Fraunhofer IWS Jahresbericht 2021/2022

Bessere Batterien dank DLIP auf neuer Rolle-zu-Rolle-Anlage

Aktuelles – Fraunhofer IWS Dresden /

Mit »Direkter Laserinterferenzstrukturierung« (DLIP) lassen sich die Oberflächen von Stromableiterfolien in Batterien neu funktionalisieren: Die Interferenzmuster können die Reaktionsfläche erhöhen und die Haftfähigkeit der Metallfolien verbessern. Dadurch eröffnen sich für Batteriehersteller mehr Möglichkeiten, die Lebensdauer und Kapazität ihrer Energiespeicher und somit gleichzeitig die Reichweite von Elektroautos zu erhöhen.

Die Forscher des Fraunhofer IWS übertragen das patentierte Laserinterferenzverfahren auf das Rolle-zu-Rolle-Prinzip.
© ronaldbonss.com
Die Forscher des Fraunhofer IWS übertragen das patentierte Laserinterferenzverfahren auf das Rolle-zu-Rolle-Prinzip.
Das Ziel: Die 3D-Laserstrukturierung von Zellkomponenten soll die Leistung und Kapazität von Batterien optimieren.
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Das Ziel: Die 3D-Laserstrukturierung von Zellkomponenten soll die Leistung und Kapazität von Batterien optimieren.
Die Projektpartner erwarten einen Durchsatz von etwa einem Quadratmeter pro Minute.
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Die Projektpartner erwarten einen Durchsatz von etwa einem Quadratmeter pro Minute.

Das Fraunhofer IWS sowie die Technische Universität Dresden haben diese Laserstrukturierung in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt. In den Fokus rückt nun zunehmend der Wunsch, die Bearbeitungsgeschwindigkeit von DLIP-Anlagen zu erhöhen und ihren Formfaktor zu verringern. Darauf zielt auch das Projekt »Next-Gen-3DBat«, an dem unter Federführung des Projektträgers Jülich das Fraunhofer IWS, die Unternehmen Daimler und Varta sowie weitere Partner beteiligt sind. Durch die 3D-Laserstrukturierung von Zellkomponenten wollen sie die Leistung und Kapazität von Batterien verbessern.
 

Blitzschnelle Strukturen für Stromableiterfolien

Das Fraunhofer IWS überträgt dabei seine patentierte Laserinterferenzstrukturierung auf das Rolle-zu-Rolle-Prinzip. Die neue Anlage soll Stromableiterfolien kontinuierlich von Rollen abwickeln und strukturieren. Ziel ist es, im Vergleich zu Taktverfahren die Bearbeitungszeiten zu verkürzen. Die Projektpartner erwarten Durchsätze von etwa einem Quadratmeter pro Minute. Zudem lassen sich so die in der Industrie üblichen Bandrollen (»Coils«) weiterverarbeiten. Ein Prototyp ist betriebsfähig, eine verbesserte Anlage im Bau. Außerdem verfolgt das Fraunhofer IWS hier einen weiteren innovativen Ansatz: Der Laserstrahl wird durch eine Kombination mehrerer Strahlformungsmethoden optimiert, um ein hohes Aspektverhältnis und ein uniformes Interferenzmuster auf der Stromableiterfolie zu erzeugen. Dadurch vergrößert sich die mit jedem ultrakurzen Puls bearbeitete Fläche erheblich.

Förderhinweis

Die Entwicklung der Rolle-zu-Rolle-Anlage für die Funktionalisierung von Batteriefolien im Rahmen des Projekts »NextGen-3DBat« wurde gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages unter dem Förderkennzeichen 03XP0198F.