Zweidimensionale Röntgenstrahlformung nach Montel
Problem
Linienförmige Parallelstrahlen oder Foki werden durch eindimensional parabelförmige oder elliptische Oberflächen erzeugt. Für einige Anwendungen ist jedoch auch die Strahlformung in der zweiten Raumrichtung erforderlich. In diesem Fällen können entweder zweidimensional konturierte Substrate genutzt oder mehrere eindimensional strahlformende Optiken miteinander kombiniert werden. Ersteres stellt die optisch günstigste Variante dar, hat jedoch derzeit noch den Nachteil erheblich höherer Substratkosten. Häufig wird daher die zweite Variante zur zweidimensionalen Strahlformung angewendet.
Lösung
Ähnlich wie bei der sogenannten Kirkpatrick-Baez-Anordnung (KB-Anordnung) werden zwei eindimensional strahlformende Röntgenoptiken senkrecht zueinander angeordnet. Dies erfolgt jedoch nicht räumlich hintereinander, sondern direkt. Die Kanten beider Spiegel liegen senkrecht "Seite an Seite (engl. side-by-side)". Die eindimensional strahlformenden Optiken können dabei als kollimierende oder als fokussierende Elemente ausgelegt sein. Entsprechend ergibt sich für die Side-by-side-Optiken ein quadratischer Parallelstrahl oder ein Fokus. Die Fokusgröße wird dabei durch die geometrischen Verhältnisse, die Quellpunktsgröße und die Bandbreite des Multischichtreflexes festgelegt. Entsprechende Strahlverlaufsberechnungen können für den jeweils gewünschten Anwendungsfall leicht vorgenommen werden.
Anwendungen
Typische Anwendungsfälle von Side-by-side-Optiken sind z. B.:
- Röntgenspektroskopie (Fluoreszenzanalyse)
- Diffraktometrie