Neue Länder wollen revolutionäre Fertigungstechnik marktreif machen

Presseinformation (Nr. XV) - Fraunhofer IWS Dresden /

Produkte zuerst im Computer zu entwerfen und dann direkt in einem automatisierten Prozess ohne weitere Zwischenschritte einbaufertig herzustellen ist nur eine der Visionen, die im Rahmen des Projekts „Additiv-generative Fertigung“ verwirklicht werden sollen.

Laser-generative Fertigung von komplexen Titanbauteilen
© Fraunhofer IWS Dresden
Laser-generative Fertigung von komplexen Titanbauteilen
Logo 3D Additiv-Generative Fertigung
© Fraunhofer IWS Dresden
Logo 3D Additiv-Generative Fertigung

Dazu stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in den nächsten sieben Jahren im Rahmen des Förderprogramms „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ erhebliche Mittel bereit. In ihrer heutigen Pressekonferenz stellte Bundesministerin Prof. Dr. Johanna Wanka das Vorhaben gemeinsam mit weiteren neun Projekten als Sieger des Wettbewerbs vor.

Ein Konsortium von 40 Partnern aus allen Neuen Ländern hat sich unter der Federführung des Fraunhofer IWS Dresden zum Ziel gesetzt, additiv-generative Fertigung zur Schlüsseltechnologie für Industrie 4.0 zu entwickeln und dabei ein starkes Netzwerk zwischen der Industrie, kleinen und mittleren Unternehmen sowie Forschungsinstituten aufzubauen.

„Mit der additiv-generativen Fertigung können Produkte hergestellt werden, die mittels herkömmlicher Fertigungs-technik gar nicht oder nur mit unbezahlbarem Aufwand produziert werden können“, erläutert Prof. Christoph Leyens, der das Vorhaben koordiniert. „Damit werden wir in Zukunft im industriellen Maßstab kostengünstig produzieren, selbst wenn im Extremfall jedes Bauteil ein Unikat sein soll.“

Die neue Art der Fertigung kommt mit einem minimalen Werkstoffeinsatz und geringem Nachbearbeitungsaufwand aus und ist damit besonders ressourceneffizient. Das Bauteil wird durch einen schichtweisen Materialauftrag („additiv“), in der Regel unter Verwendung von Laserlicht oder einem Elektronenstrahl hergestellt („generiert“). Anders als mit konventionellen Herstellungsverfahren ist es so z.B. leicht möglich, verschiedene Werkstoffe miteinander zu kombinieren, komplexe Bauteilgeometrien ohne zusätzlichen Kostenaufwand zu erzeugen oder Ersatzteile ohne Lagerhaltung jederzeit bereit zu halten.

„Mit Hilfe des Förderprogramms bekommen wir die Gelegenheit, die Unternehmen in den Neuen Ländern als Schrittmacher für innovative Fertigungstechnologien zu etablieren“, sagt Prof. Eckhard Beyer, Leiter des Fraunhofer IWS. „Gemeinsam mit unseren Partnern aus den Alten Ländern wollen wir den Fertigungsstandort Deutschland für die Herausforderungen der Zukunft stark machen.“