Auszeichnung für IWS-Mitarbeiter Dr. Matthias Lütke – WLT-Preis für außerordentliche Leistungen auf dem Gebiet der Lasertechnik

Presseinformation (Nr. XXI) /

Dr. Matthias Lütke vom Fraunhofer IWS Dresden erhielt den diesjährigen Preis der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Lasertechnik e. V. (WLT). Ausgezeichnet wurde Herr Dr. Lütke für die Entwicklung des Remote-Laserstrahlschneidens. Seine Arbeiten hatten weltweit für Aufsehen und Anerkennung gesorgt.

Von links: Professor Schmidt (Chair of Photonic Technologies), Professor Vollertsen (Schatzmeister der WLT), Dr. Lütke (Preisträger), Professor Zäh (Präsident der WLT)
© Fraunhofer IWS Dresden
Von links: Professor Schmidt (Chair of Photonic Technologies), Professor Vollertsen (Schatzmeister der WLT), Dr. Lütke (Preisträger), Professor Zäh (Präsident der WLT)

Die Auszeichnung wurde Herrn Dr. Lütke am 13. November 2012 im Rahmen der WLT Award Ceremony & Plenary Session auf der Lane 2012 - Conference on Photonic Technologies in Fürth von Professor Zäh (Präsident der WLT), Professor Vollertsen (Schatzmeister der WLT) und Professor Schmidt (Chair of Photonic Technologies) überreicht.

Beim Remote-Laserstrahlschneiden handelt es sich um ein Sublimationsschneidverfahren ohne zusätzliche Schneidgasunterstützung. Damit werden auch bei Metallen extrem hohe Schneidgeschwindigkeiten (bis zu 800 Metern pro Minute) erzielt. Herr Dr. Lütke nutzt die hohen Laserleistungen der neuen Lasergeneration mit brillanten Strahleigenschaften, um über extrem hohe Bearbeitungsgeschwindigkeiten auf äußerst kurze Wechselwirkungszeiten zu kommen. Hierdurch können Wärmeleitungsverluste minimiert werden, die Energie des Laserstrahles steht fast ausschließlich zur Verdampfung des Materials in der Schnittfuge zur Verfügung.

Das Remote-Laserstrahlschneiden stellt eine Alternative für das Trennen von Bauteilen dar, die bisher vor allem durch Stanzen gefertigt wurden, beispielsweise Dichtungen für Motorkomponenten oder Elektroden für Lithium-Ionen-Zellen. Zudem ermöglicht das Verfahren die Verwendung von höherfesten Stählen bei Stanz- und Biegeteilen und mehr Freiheitsgrade bei der konstruktiven Gestaltung der Bauteile.

Herr Dr. Lütke studierte von 2001 bis 2006 Maschinenbau an der Technischen Universität Dresden. Das oben genannte Verfahren hat er im Rahmen seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Laser- und Oberflächentechnik der Technischen Universität Dresden und später am Fraunhofer IWS Dresden entwickelt. Im Jahr 2011 hat er seine Promotion zum Thema "Entwicklung des Remote-Laserstrahlschneidens metallischer Werkstoffe" mit dem Prädikat "summa cum laude" abgeschlossen. Seit 2012 leitet Herr Dr. Lütke am Fraunhofer IWS die Arbeitsgruppe "Laserschneiden".

Der WLT-Preis wird jährlich für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der angewandten Laserforschung verliehen. Die Wissenschaftliche Gesellschaft für Lasertechnik (WLT) hat das Ziel, die wissenschaftlichen und fachlichen Belange der Lasertechnik zu fördern. Die Arbeit der WLT konzentriert sich auf die Identifikation und aktive Beförderung strategischer Ziele, um die Laserstrahlung als universell einsetzbares "Werkzeug" wissenschaftlich weiterzuentwickeln und für neue interdisziplinäre Einsatzfelder in den optischen Technologien nutzbar zu machen.