Dr. Udo Klotzbach übernimmt die Leitung des neu gebildeten IWS-Geschäftsfeldes Mikrotechnik

Presseinformation (Nr. II) - Fraunhofer IWS Dresden, /

Mit Wirkung vom 1.1.2015 hat Dr. Udo Klotzbach die Leitung des neuen IWS-Geschäftsfeldes Mikrotechnik übernommen. Das Geschäftsfeld ist eine Abspaltung aus dem Geschäftsfeld Abtragen und Trennen, welches in den letzten Jahren stark gewachsen ist.

Dr. Udo Klotzbach leitet das neu gebildete IWS-Geschäftsfeld Mikrotechnik
© Fraunhofer IWS Dresden
Dr. Udo Klotzbach leitet das neu gebildete IWS-Geschäftsfeld Mikrotechnik

Im Geschäftsfeld Mikrotechnik des Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik IWS Dresden wird angewandte Forschung zur Mikro- und Feinbearbeitung mit Laserstrahlen für die Miniaturisierung von Funktionselementen im Maschinen-, Fahrzeug- und Gerätebau sowie in der Bio- und Medizintechnik betrieben. Im Mittelpunkt der Forschung steht die Erzeugung unterschiedlichster Oberflächenstrukturen im Mikro- und Nanometerbereich an Metallen, Keramiken, Polymeren und verschiedensten Werkstoffverbünden oder Schichtsystemen.

Das Geschäftsfeld umfasst folgende Organisationseinheiten:

  • Gruppe Mikrotechnologien (Leitung: Dipl.-Ing. Volker Franke)
  • Gruppe Mikro- und Biosystemtechnik (Leitung: Dr. Frank Sonntag)
  • Gruppe Oberflächenfunktionalisieren (Leitung: Prof. Dr. Andres Lasagni)

Die Lasermikromaterialbearbeitung ist seit vielen Jahren gewachsener Bestandteil der Lasersparte des Fraunhofer IWS. Basis der schonenden Mikromaterialbearbeitung ist der möglichst kalte Abtrag - die Ablation - kleiner Materialportionen, bis die gewünschte Geometrie erreicht ist. So können Bohrlöcher, Schnitte, Beschriftungen und andere Strukturen erzeugt werden. Diese Arbeiten sind in erster Linie in der Gruppe Mikrotechnologien angesiedelt.

Innerhalb der Gruppe Biosystemtechnik werden Technologieplattformen entwickelt, die es erlauben, in einem Lab-on-a-Chip-System mit integrierten Mikropumpen komplexe Zellkulturexperimente für medizinische Diagnostik und Substanztestung durchzuführen. Damit sind u.a. die im lebendigen Organismus ablaufenden Prozesse nachbildbar.

Die Arbeitsgruppe Oberflächenfunktionalisierung widmet sich der großflächigen Herstellung von 2- und 3-dimensionalen Mikro- und Nanostrukturen mit neuen Methoden. Zusätzlich zur Topographie können auch die elektrischen, chemischen und mechanischen Eigenschaften periodisch variiert werden. Die strukturierten Oberflächen können unter anderem in der Biotechnologie, Photonik und Tribologie eingesetzt werden.

In den letzten Jahren zeigte sich, dass das Prozess-Knowhow allein nicht mehr ausreicht, Kundenprobleme vollständig zu lösen. »Es ist meinen Mitarbeitern und mir gelungen, durch die Bündelung und Komplettierung von Einzeltechnologien einen interdisziplinären Ansatz zu finden. Ein erfolgreich umgesetztes Beispiel für die Kombination mikromechanischer, lasersystem- und biotechnischer sowie Verfahren der Oberflächenfunktionalisierung sind unsere Mikro-Biosysteme. In Form einer Multi-Organ-Chip-Plattform können mit ihr schnell und zuverlässig Substanzen aus der Medizin-, Pharma- und Kosmetikindustrie auf ihre Wirkungen auf menschliche Organe untersucht werden«, ergänzt Dr. Udo Klotzbach. So wird auch die Zahl der alternativ erforderlichen Tierversuche signifikant verringert. Die hochwertige Ausbildung der Mitarbeiter und die Vielfalt ihres Knowhows - Physik, Maschinenbau, Lasertechnik, Biologie und Elektrotechnik - gewährleisten, dass auch im neu gegründeten Geschäftsfeld »Mikrotechnik« Wissen in marktfähige Innovationen umgesetzt werden wird.

Herr Dr. Klotzbach studierte 1988-1995 an der TU Dresden im Studiengang Elektrotechnik. Seit 1999 arbeitet er am Fraunhofer IWS Dresden und promovierte 2006 an der Technischen Universität Wien. Seit 2001 leitet er die Arbeitsgruppe Mikrobearbeiten am Fraunhofer IWS Dresden. Herr Dr. Klotzbach ist Conference Chair der SPIE Photonics West – Laser-Based Micro- and Nano-Processing; Mitglied EPIC, Silicon Saxony, Bio Saxony und Koordinator mehrerer EU-Projekte.